Brauereien in Hamburg: Bergedorf, Urquell des Hamburger Biers

Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird Bergedorf im Jahr 1162. Unter dänischer Besatzung in den Jahren 1202 bis 1227 erlebt die Stadt den wirtschaftlichen Aufschwung und die Vier- und Marschlande die Besiedlung.

1275 dann erhält Bergedorf die Stadtrechte. Seit 1866 ist man Teil des Staates Hamburg, seit 1938 Stadtteil und seit 1951 schließlich einer der sieben Bezirke der Einheitsgemeinde Hamburg. Die eigene Geschichte jedoch wird nicht vergessen.

Brauereien in Hamburg: So wirds gemacht!

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Brauereien in Hamburg: Lager

Um Bier herstellen zu können, braucht eine Brauerei Wasser. Da es entscheidend für die Lager-Produktion ist, das Bier über Wochen kühl aufbewahren zu können und Kühlanlagen noch nicht erfunden sind, werden trockene Kelleranlagen und Eisteiche benötigt. Im Winter kann so Eis aus den Teichen geschnitten werden, das Keller samt Bier das ganze Jahr über nahezu bis zum Gefrierpunkt herunter kühlen und zusätzlich an Gasthäuser der Umgebung verkauft werden kann.

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Brauereien in Hamburg: Vereinsbrauerei

1608, als Bergedorf noch vor den Toren Hamburgs liegt, gibt es 9 Brauereien in der Gegend, 1863 dann beginnt die kurze Geschichte der Actien-Brauerei, die an der Bille beste Bedingungen zur Lager Herstellung findet und riesige unterirdische Kellerräume anlegt. Elf Jahre später übernimmt ein Zusammenschluss Altonaer Gastwirte den Betrieb und ändert den Namen in Vereinsbrauerei. Das produzierte Bergedorfer Lager gewinnt in den darauf folgenden Jahren nationale und internationale Auszeichnungen und macht die Brauerei 1887 zu einer der größten in Hamburg und Umgebung. 1914  kommt es zur Übernahme durch die Holsten-Brauerei wahrscheinlich um sich eines Konkurrenten zu entledigen, denn dank einer Vertragsklausel wird das Bergedorfer Lager Exportbier.

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Brauereien in Hamburg: Bergedorfer Beer

Von der Brauerei sind heute nur noch die Eisteiche und das Mauerwerk des Eiskellers zu sehen. Zwar blieb sie im Gegensatz zu den meisten anderen Brauereien in Hamburg im Krieg unversehrt, brannte aber 1965 bis auf die unter der Erde liegenden Lagerräume völlig nieder. 1984 wurden über der Anlage Wohnblöcke gebaut und das weitläufige Kellergewölbe bis heute als Garage und Lagerraum genutzt. Das Bergedorfer Beer bekommt man weiterhin in Afrika und seit 2010 auch ganz exklusiv und offiziell auf Veranstaltungen des Museums für Bergedorf und die Vierlande.

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Führungen

Die Lagerräume sind in Privatbesitz, Führungen finden nur nach Anmeldung mit unter hamburg e.V. statt, Termine gibt es im Internet oder nach Absprache, der Preis beträgt 4 bzw. ermäßigte 3 €.

unter hamburg e.V.
Tondernstraße 33a
22049 Hamburg
Tel: 040/ 6826 7560
E-Mail: info@unter-hamburg.de
Internet: http://www.unter-hamburg.de

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Bergedorfer heute

Nach einem Abstecher nach Afrika wird es mittlerweile wieder in Deutschland gebraut, allerdings ist es immer noch für den Export bestimmt. 1994 wurde die Herstellung nach Braunschweig verlagert. Der vorher von Holsten übernommene Betrieb der Feldschlößchen AG, welche 2004 an Carlsberg fiel, gehört seit 2009 zu Oettinger. Die Oettinger Brauerei sicherte sich zudem 2010 die Marke Bergedorf Beer. Die exklusiven Lizenzrechte für den Verkauf des Bieres in Deutschland liegen beim Verein der Freunde des Museums für Bergedorf und die Vierlande.

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