Blumen trocknen: Anleitung und Tipps vom Floristen

Sei es der Brautstrauß, den Sie gerne als Andenken behalten möchten oder andere Blumen, mit denen Sie eine besondere Erinnerung verbinden, wenn die Blumen nicht entsprechend präpariert sind, werden sie mit der Zeit unansehnlich oder faulen weg. Wenn sie allerdings die Blumen trocknen, können Sie diese noch lange Zeit als Erinnerungsstück aufbewahren. Genauso können Sie aber auch schöne Blumen, Zweige und Blätter trocknen, um sie anschließend zu einem dekorativen Trockenstrauß zu binden. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und es kann richtig Spaß machen, hier immer weiter zu experimentieren.

Blumen trocknen: So wird’s gemacht!

1

Die Blumen an der Luft trocknen

Das bekannteste und auch einfachste Verfahren Blumen zu trocknen, ist das Trocknen an der Luft. Besonders dann, wenn man einen ganzen Strauß trocknen möchte, ist diese Methode am sinnvollsten.
Dazu wird der Strauß mit einem Band kopfüber an einen möglichst dunklen Ort gehängt. Am besten eignet sich hier ein dunkler Raum, in dem die Temperatur nicht unter 10 °C sinkt. Außerdem darf der Raum nicht feucht sein.
Wenn Sie einzelne Blumen oder Zweige an der Luft trocknen möchten, können Sie diese auch zu kleinen Sträußchen zusammenbinden und dann genauso wie mit dem Strauß verfahren, oder Sie legen die Blumen einzeln auf einem Rost aus und lassen dieses dann ebenfalls an einem dunklen und trockenen Ort stehen, bis alles komplett trocken ist.
2

Silikagel zum trocknen verwenden

Das Trocknen mit Silikagel ist eher für einzelne Blumen gedacht und wird meistens verwendet, um eine besonders schöne Blüte haltbar zu machen.
Hierzu brauchen Sie einen relativ lichtundurchlässigen, verschließbaren Behälter, wie beispielsweise eine Keksdose oder ähnliches. In diese Dose wird erst einmal soviel von dem Silikagel gestreut, bis der Boden gut bedeckt ist. Dann wird die Blüte reingelegt und soviel von dem Silikagel dazu gegeben, bis die ganze Blüte bedeckt ist. Wenn Sie mehrere Blüten auf einmal in dieser Dose trocknen möchten, achten Sie darauf, dass sich die Blumen nicht berühren.
Beim Silikagel ist es so, dass je feiner das Granulat ist, je besser ist auch nachher das Ergebnis. Deswegen können Sie etwas gröbere Stücke ruhig noch etwas zerkleinern. Allerdings kann ganz feines Granulat auch die Atemwege reizen. In diesem Fall ist es sinnvoll, wenn Sie zum Schutz eine Atemmaske tragen.
Wenn alle Blüten bedeckt sind, wird die Dose verschlossen. Schauen Sie sich nach 2-3 Tagen das Ergebnis an. Wenn die Blüten zu lange in dem Silikagel liegen bleiben, kann es passieren, dass sie brüchig werden. Wenn Ihnen das Ergebnis gefällt, nehmen Sie die Blüten aus der Dose. Um diese ganz von dem Granulat zu befreien, eignet sich ein kleiner Pinsel.
Das Gel können Sie anschließend im Backofen trocknen, sodass es sich später erneut verwenden lässt. Es gibt übrigens auch Silikagel, dem Kobaltchlorid beigemischt wurde. Dieses sogenannte Blaugel ändert dann seine Farbe je nachdem, wie viel Wasser es enthält von Blau (trocken) nach Rosa (feucht). Das ist besonders praktisch, um nach dem Blumen trocknen zu sehen, ob das Gel wieder trocken genug für den nächsten Vorgang ist.
3

Trocknen mit Waschpulver

Beim Trocknen mit Waschpulver gehen Sie genauso vor, wie beim Trocknen mit dem Silikagel. Auch hier ist darauf zu achten, dass das Waschpulver absolut trocken ist. Allerdings werden Sie das Waschpulver nach dem Blumen trocknen nicht mehr so trocken bekommen, dass Sie es noch einmal verwenden können. Der Vorteil ist allerdings, dass Sie das Waschpulver bestimmt vorrätig haben, wenn Ihnen gerade eine schöne Blüte über den Weg läuft.
4

Die Blumen mit Glycerin haltbar machen

Dann gibt es noch die Möglichkeit, Glycerin zu verwenden. Hier spricht man schon eher vom Blumen konservieren, anstatt vom Blumen trocknen.
Hierzu geben Sie 1 Teil Glycerin und 2 Teile heißes Wasser in eine Vase und stellen die Blumen hinein. Die Blumen nehmen diese Mischung über ihre Stiele auf. Während das Wasser mit der Zeit verdunstet, bleibt das Glycerin erhalten und sorgt für die Konservierung.
Achten Sie darauf, dass die Stiele, die im Wasser stehen, komplett vom Laub befreit sind. Bei holzigen Stielen ist es besser, sie vorher etwas zu schälen. Wenn Sie einzelne große Blätter mit Glycerin haltbar machen möchten, können Sie diese auch ganz in das Glycerinbad eintauchen.
Es dauert je nach Blumenart ca. 2-3, manchmal auch 4 Wochen, bis das Glycerin sich in der ganzen Blume verteilt hat. Danach haben Sie biegsame und schimmernde Blumen oder Blätter. Bei den Farben kann es je nach Blumen- oder Blättersorte sein, das sie entweder verblassen oder die Farbe wechseln. Die meisten Sorten nehmen eine leichte rostbraune Farbe an und eignen sich so ideal für eine hübsche Herbstdekoration.

Foto: sonne fleckl – Fotolia

Werbung

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*