Blatter bestreitet Korruption im Fußball

Joseph „Sepp“ Blatter bleibt dabei: Er ist unschuldig. Der scheidende Präsident des Weltfußballverbandes FIFA hat in einem Interview mit der BBC erneut den Vorwurf systematischer Korruption im Fußball zurückgewiesen und seine persönliche Unschuld beteuert: „Ich weiß, was ich getan habe, was ich nicht getan habe. Ich habe mein Gewissen, und ich weiß, dass ich ein ehrenwerter Mann bin. Ich bin sauber“, sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes der BBC.

Blatter: Kritiker liegen falsch

Die Institution FIFA sei nicht korrupt, betonte der 79-Jährige Schweizer. „Es gibt keine Korruption im Fußball, es gibt Korruption bei Einzelpersonen. Es sind die Menschen“, so Blatter.

Blatter zeigte sich zudem überzeugt davon, dass alle, die ihn jetzt kritisieren, nach dem Ende der Ära Blatter bei der FIFA ihren Fehler einsehen würden. „Ich bin mir sicher, dass anerkannt wird, was die FIFA und ich in den vergangenen 40 Jahren geleistet haben.“ In vielen Teilen der Welt, beispielsweise in Afrika und Asien, sähe man die FIFA und Blatter selbst in einem anderen Licht. Blatter: „Das ist dort ganz anders“.

Ende Mai war Blatter auf dem FIFA-Kongress unter mehr oder weniger skandalösen Umständen für eine fünfte Amtszeit wiedergewählt worden. Kurz darauf hatte er aber seinen Rücktritt angekündigt, und will nur noch bis zur Wahl eines Nachfolgers im Amt bleiben. Ein inzwischen ins Leben gerufenes Reformkomitee soll die strukturellen Probleme der FIFA lösen, die von Blatter immer wieder bestritten werden. Der Komitee-Vorsitzende François Carrard hatte vor kurzem erklärt, für eine Beteiligung Blatters an dem Korruptionsskandal im Weltverband gäbe es keine Beweise.

Platini Favorit als Nachfolger

Am Rande des Fifa-Kongresses im Mai dieses Jahres nahm die Polizei in Zürich sieben ranghohe Fußballfunktionäre fest, darunter der Präsident der CONCACAF, Jeffrey Webb. Zur Zeit laufen in der Schweiz und den USA Ermittlungen wegen Korruptionsverdacht. Ein Nachfolger für Blatter soll am 26. Februar 2016 gewählt werden. Als Favorit auf den Posten gilt der ehemalige französische Weltklassespieler Michel Platini, der derzeitige Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA).


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