Besser leben mit der Chefarztfrau: Wie entschärfe ich eine Atombombe?

             

Er behauptet, er hätte sie. Er hat viel zu viele. Er würde so gerne.    

Der Anblick dieser Leute ist nicht sonderlich vertrauenerweckend oder? 

Auch völlig ohne jede böse Absicht sind Atomwaffen gefährlich. Ein sorgfältiger Umgang mit den sensiblen Vorrichtungen setzt  zumindest minimale intellektuelle Fähigkeiten voraus. Da aber eine durchschnittliche Begabung bei den Anhängern und Handlangern der meisten „Atommächtigen" nicht erwartet werden darf, ist mit Ungemach aller Art zu rechnen. Alleine die US-Streitkräfte haben in den letzten fünf Jahrzehnten ca. fünfzig Bomben verloren, einfach so. Wenn Kim und Kollegen ähnlich ordnungsliebend sind, dann sollten wir uns lieber angemessen vorbereiten.

Also hat die Chefarztfrau sich umgeschaut und ist bei "Wired"  fündig geworden. Eigentlich ist alles ganz simpel, ein Schweizer Offiziersmesser dürfte aber ganz hilfreich sein, zumindest geht die Demontage damit schneller vonstatten als mit dem Dosenöffner.

Der klassische Weg zur Entschärfung jeder Bombe ist die Abschaltung des Zünders. In der Regel reicht es, einfach die Stromquelle abzuklemmen. Sollte es sich um einen bereits aktivierten Zeitzünder handeln, lassen Sie unbedingt die Finger weg! Das „roter Draht / blauer Draht"-Spielchen machen wir nicht mit. Statt dessen wird zunächst in aller Ruhe die Verkleidung der Waffe abgeschraubt, bzw. alle möglichen Zugänge freigelegt – mit dem Schweizer Offiziersmesser.

In den meisten handelsüblichen Nuklearwaffen wird eine Neutronenquelle zur Beschleunigung der Kettenreaktion verwendet. Dieses Bauteil ist eine ungefähr fünf Zentimeter große Kugel aus Polonium oder einem anderen hochradioaktiven Material. Entfernen sie diesen Klumpen und werfen Sie ihn schnellstens über den Gartenzaun. Jetzt sollten Sie sich besser die Hände gründlich waschen, Polonium ist nämlich nicht lebensmittelgeeignet. Übrigens haben Sie es schon fast geschafft, ohne die Neutronenquelle ist die Bombe nicht mehr voll funktionsfähig. Wenn das Ding jetzt noch explodiert, wird es aber einen tiefen Krater in die frisch betonierte Garagenauffahrt reißen und die weitere Nachbarschaft mit radioktivem Material verseuchen.

Also geht die Arbeit weiter. Jetzt müssen Sie den konventionellen Sprengstoff ausbauen. Das machen Sie erst recht, wenn sich keine Neutronenquelle in der Bombe finden ließ, denn es gibt Bombentypen die ohne zusätzliche Neutronenquelle auskommen.

Sollte die Kernwaffe aus staatlicher Produktion stammen, ist die Entfernung des Sprengstoffs eine völlig ungefährliche Angelegenheit. Die verwendeten IHE-Sprengstoffe sind narrensicher. Sie dürfen gerne bei der Demontage rauchen, denn mit ihrem Feuerzeug kriegen Sie das Zeug garantiert nicht gezündet. Sollte sich dieser Sprengstoffmantel nicht problemlos ausbauen lassen, können Sie ihn auch mit dem Schweizer Offiziersmesser zerbröseln – Hauptsache das Zeug ist raus aus der Bombe.

Der letzte Schritt ist die Trennung der beiden Uran-235 Halbkugeln, die Sie gerade unter dem Sprengstoffmantel freigelegt haben. Das Material ist so harmlos, dass sie nicht mal Gartenhandschuhe tragen müssen -solange die beiden Hälften getrennt  bleiben! Sollten sich die Teile jedoch zu nah kommen, bilden sie eine kritische Masse und eine Kettenreaktion setzt ein. Die dabei entstehende Strahlung ist absolut tödlich, das gilt auch für die nähere Nachbarschaft. Daher legen sie eine Hälfte der Plutoniumkugel in einen wassergefüllten Putzeimer und stellen ihn auf die andere Straßenseite.

Jetzt können Sie das Video von Ihrer ersten Atombombenentschärfung bei YouTube.com veröffentlichen und die ausgebauten Teile bei eBay versteigern.

Die Chefarztfrau

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2 Meinungen

  1. klappt das wirklich ;)??

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