Basilius-Kathedrale in Moskau – Bauwerk Iwan des Schrecklichen

Die Basilius-Kathedrale wurde im Auftrag von Iwan dem Schrecklichen erbaut. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Kathedrale von Jakowlew geplant, nachdem die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit – ein Holzbau – abgerissen wurde.

Das heutige recht bunte Erscheinungsbild der „Maria-Schutz- und-Fürbitte-Kathedrale (so der eigentliche Name),  entspricht nicht der ursprünglichen Farbgebung. Sie war geweißelt und die neun Hauptkuppeln (Zwiebeldächer) erstrahlten in Blattgold. Heute ist nur noch die oberste Kuppel mit Blattgold verziert und nur noch einige Teile des roten Backsteins zur Akzentuierung mit Putz bedeckt.

Christliche Zahlensymbolik im Kathedralen-Bauwerk

Die Kirche ist in ihrem Aufbau in acht unterschiedliche Gebäude unterteilt, jede Kuppel steht eigentlich für eine autarke Kirche innerhalb des Komplexes, die in der Mitte von der Hauptkirche zusammengeführt werden. Die Zahl acht wurde hier bewusst als Symbol gewählt, da sie für das christliche Mittelalter eine außerordentliche Bedeutung hatte. Zum Einen als Zeichen der Auferstehung Christi und der Unendlichkeit, zum Anderen durch die acht Seligpreisungen.

Auch die Vier als Zeichen der vier Evangelisten und der vier Himmelsrichtungen, wurde in das Gebäude integriert. So sind etwa vier der neun Türme mittelgroß, vier weitere etwas kleiner. Bereits der Grundriss der Kathedrale unterscheidet sich deutlich von der sakralen Bauweise, die in Europa zu dieser Zeit vorherrschte. Dennoch findet man achteckige Grundrisse auch in anderen Bauwerken vor und während des 16. Jahrhunderts, wie etwa die Kuppel des Santa Maria del Fiore in Florenz oder El Micalet in Valencia, auch Baptisterien waren meist achteckig.

Im 17. Jahrhundert wurden mehrere Anbauten an den eigentlichen Stammbau hinzugefügt, die den sternförmigen Grundriss überdecken und zu einem asymmetrischen Aufbau führten.

Das Innere der Basilius-Kathedrale

Das Innere der Kirche wird von Wandmalereinen und Ikonen geprägt. Die Wandmalereien sind hierbei auf eine Kalkbasis aufgemalt worden. Je nach Kirchenabschnitt unterscheiden sich die Stile der Fresken und Ikonen. Ikonostasen, aufwendige triptychale Zierwände mit zahlreichen Abbildungen von Heiligen ziehen, trotz des farbenfrohen Ambientes, Aufmerksamkeit auf sich.

Während des Bestehens der Sowjetunion, sollte die Basilius-Kathedrale mehrfach gesprengt werden und wurde in Sachen Aufarbeitung stark vernachlässigt. Anfang des neuen Millenniums begann man mit der Restauration und stellte die bunten Innenräume wieder her.

Heute dient die Kathedrale Basilius des Seligen als Museum, in dem sowohl sakrale Kunst, als auch Waffen der mittelalterlichen Zeit ausgestellt werden.

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Keine Meinungen

  1. Auch ich war 2007 in Moskau und hatte Zeit mir den Roten Platz anzusehen. Der Anblik auf die Basilus-Kathedrale ist wirklich erhaben. Dieses einzigartige architektonische Wunderwerk ist wunderschön. Aber auch die anderen Ensambles auf dem Roten Platz sind einen Besuch wert.

    Die innere Umgehungsgalerie ist in ihrer Bemalung dem paradiesischen Garten Eden nachempfunden.

    Auch sind die acht Zwiebeltürme wunderschön und farblich unübertroffen. Wenn die Sonne scheint und der Blick klar ist, was ja in Moskau aufgrund dem vielen Verkehr nicht immer der Fall ist, scheinen die Türme in einem einzigartigen Licht.

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