Audi TT Test: Ist der neue TT ultra ein Vollblut-Sportler?

Kompakte Sportwagen mit Turbodieselmotor sind ja längst ein alter Hut, aber keineswegs aus der Mode – viele wollen keine neuen Rundenrekorde einfahren, sondern in einem optisch flotten Flitzer sparsam zur Eisdiele gondeln. Auch das kann der neue Audi TT ultra.

Fürs reine Cruisen ist der Audi TT ultra aber eigentlich viel zu schade – viel eher fühlt er sich auf kurvigen Landstraßen oder Autobahnen wohl. Hier kann er einerseits mit seinem kurzen Radstand von 251 cm durch die Kehren jubeln, andererseits auf längeren Geraden dank des satten Drehmoments von 380 Nm, das zwischen 1.750 und 3.250 Touren anliegt, wie vom Gummiband geschossen an Tempo zunehmen. Noch viel besser ging das auf abgesperrten Strecken wie etwa dem Ascari Race Resort, über dessen Asphalt wir die Spardose unter den Sportlern scheuchen durften.

Der neue Audi TT ultra will nicht spielen

Auch ohne quattro-Antrieb erwies sich der Audi TT als überraschend agil – Untersteuer-Tendenzen ließen sich erfolgreich mit dem Vorderachs-Sperrdifferential austreiben, hinzu kommt das gezielte Abbremsen des kurveninneren Rades durch das ESC. Das straffe Stahlfederfahrwerk ist im TT ultra serienmäßig und sorgt gemeinsam mit der direkten Progressivlenkung für unbeschwertes Dahinflitzen. Nur gut, dass die palominobraunen S-Sportsitze mit Nappabezügen für reichliche Seitenhalt sorgten. Der war in den sportlicheren der fünf Einstellungen vom Audi drive select-System allemal notwendig, und selbst in den Komfortmodi zeigte sich das in Gletscherweiß Metallic gehüllte TT Coupé eindeutig auf Krawall gebürstet.

 

Haptische Genüsse prägten den Audi TT Test

Der neue Audi TT ultra ist mit 7,1 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h freilich kein Ausbund an Vorwärtsdrang, aber immer noch flotter als manch anderer Verkehrsteilnehmer. Über die präzise geführte Sechsgang-Schaltung lässt sich die Motorkraft an die Vorderräder weiterleiten, der dazu nötige leichte Nachdruck sorgt für eine sportliche Note, der dicke Knauf auf dem kurzen Schalthebel des TT ultra schmeichelt mit jeder Berührung den Händen. Bei einem NEFZ-Verbrauch von 4,1 l/100 km tut es daher auch überhaupt nicht weh, der Schaltpunktanzeige des von 3.500 bis 4.000 Umdrehungen 135 kW/184 PS liefernden Audi TDI-Coupés mal nicht Folge zu leisten.

Auch der TT ultra erhält das digitale Cockpit

Das Cockpit des neuen Audi TT mit Zoll-Monitor anstelle klassischer Rundinstrumente hat schlichtweg Zukunft – es deckte mit zwei Anzeigemodi alle Aufgaben und ließ so keinen Trauer über den gestrichenen Monitor in der Mitte des Armaturenbrettes aufkommen. Ein bisschen Übung ist allerdings nötig, im sich im ebenfalls neuen MMI-System alle Menüpunkte zu finden. Am Interieur in gab es sonst nichts auszusetzen: Topverarbeitung, hohe Übersichtlichkeit und ansprechende Materialien. Klar, dass das Fazit vom Audi TT Test vorteilhaft ausfällt: ein spriztiger, repräsentativer Boulevardcrusier, der aber weit mehr zu bieten hat. Der Audi TT Preis für den 2.0 TDI Ultra beginnt übrigens bei 35.900 Euro.

Bilder: ©Arild Eichbaum, AUDI AG

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