Audi audet

Der neueste Audi-Spot, wo ein Auto an sich klischeehaft, ja, fast schon sinnlos durch die Gegend fährt, nein: wie in der Autowerbung üblich: kurvt, ist bis fünf Sekunden vor Schluss schlecht.

Und das ist das Gute daran, denn wir schon vor rund einem Jahr, als ein Auto in einer Berglandschaft ein Audi vor einem Truck fuhr, äh, falsch: sich ein Truck ganz dicht hinter einem Audi die Serpentinen hochschlängelte, die Auflösung war das Abschleppseil, also der Audi zog dank seines kräftigen Motors den Multitonner durch das hügelige Irgendwo, wurde wieder bei Steven Spielbergs Frühwerk, ja was, geklaut? sich angelehnt?

In dem Duell (Duel) von 1971 (weitere Infos dazu gibt’s u.a. hier, hier und hier) jagt ein Truck ohne ersichtlichen Grund einen PKW. Der Truck spielt mit dem PKW. Den Fahrer des Trucks sieht man nie, nur seinen linken Arm, der den PKW-Fahrer hin und wieder einlädt, ihn zu überholen, um das Katz-und-Maus-Spiel weiterzutreiben. Und mit dem Wenigen machte Spielberg einen goßen Film – und die verantwortlichen Kreativen einen großen Spot.

Eklektizismus (von eklektós: „ausgewählt“) ist ein Begriff, der in der Kunst, in der Architektur, in der Philosophie und in den übrigen Geisteswissenschaften verwendet wird. Mit dem Terminus wird eine künstlerische Ausdrucksweise belegt, die sich bereits entwickelter und abgeschlossener Kunstleistungen bedient.  (s. Wikipedia)

Kurz bevor der Spot zu Ende ist, bleibt der Wagen, der eben noch so sinnlos kurvte, stehen. Und es erscheint der linke Arm des Fahrers. Er winkt. Ah, kennen wir, das Katz-und-Maus-Spiel auf „Duell“, nur diesmal ist es der Arm des PKW-Fahrers. Aber statt des Trucks erscheint ………….. die Sonne. Und genau dank dieses twists ist dieser Spot ein gutes Beispiel für den Unterschied einer geklauten Idee und einer weiter entwickelten Idee.

Die Basis der Idee gab es schon, aber das Umkehren des Schwachen in den Starken plus der Veränderung des „Gegners“ inklusive der Übertreibung sind alles kleine kreative Tricks, die an sich jeder kennt, aber scheinbar nur die wenigsten können.

Und wieder einmal beweist sich:
Audere est facere
(wie es auch im Wappen von Tottenham Hotspurs steht,
um auch noch mal auf den Fußballbeitrag hier im Blog hinzuweisen):

wagen heißt handeln!

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