Audi A6 Avant Test: Mit doppelter Ladung

Audi machte es uns einfach, den A6 Avant gern zu haben – mit Zusatzausstattung im Wert eines 300 PS leistenden S3 Cabrios. Kein Witz. Doch auch anderweitig konnte der mit erstklassiger Verarbeitungsqualität gesegnete Biturbobomber Punkte sammeln.

Audi A6 Biturbo? Neenee, für unseren Audi A6 Fahrbericht bekamen wir keinen S6 oder gar RS6: Wir hatten die Freude mit dem 3.0 TDI Biturbo, der mit 313 PS und satten 650 Nm Drehmoment von 1.450 bis 2.800 Umdrehungen sowohl elastisch als auch nachdrücklich los spurtete. Hui! Aus dem Stand ging es in 5,3 Sekunden auf 100 km/h, bei Tempo 250 Sachen war erwartungsgemäß Feierabend. Die Achtstufen-Tiptronic ließ sich nur in Sonderfällen zu mehr als 3.000 Touren überreden, doch auf diese Weise blieb es im Audi A6 Avant quattro angenehm leise. Aber akustisch dürfte der stramme Antritt schon etwas besser zur Geltung kommen? Kein Thema: Im Fahrzeugsetup rasch den Dynamic-Modus eingestellt, und schon grollte der V6 bei jedem Tritt aufs Gas wie ein US-V8. Bei konstanter Geschwindigkeit war er aber kaum vernehmbar.

 

An Komfort mangelte es beim Audi A6 Test nicht

Damit im Audi A6 Avant 3.0 TDI der Fahrspaß noch größer ausfällt, spendierten die Ingolstädter das Sportdifferential für die Hinterachse. So gerüstet, waren flotte Kurven aus dem Stand, etwa beim fixen Einbiegen in eine Vorfahrtsstraße, das reinste Vergnügen. Die adaptive air suspension des A6 Avant kooperierte glänzend mit dem Antriebsstrang: Je nach Layout mehr oder minder straff, aber nie unangenehm hart, wurden Langstrecken mit ihr zur Wellnessreise. Hierzu leisteten auch die vorderen Massagesitze einen maßgeblichen Beitrag, die mit mehreren Programmen Verspannungen vorbeugten – so man denn zu derlei neigte. Ungemütlich saß man im Ledergestühl mit reichlich Seitenhalt nämlich nicht. Für eine besonders einladende Atmosphäre im großen Audi Kombi sorgte das üppig bemessene Panorama-Glasschiebedach, das den Fahrgastraum merklich aufhellte.

 

Praktische Fahrassistenten im A6 Avant

Die reichliche Sicherheitsausstattung gestaltete den Audi A6 Test schon fast zur Faulenzerei: Die radar- und kamerabasierte System adaptive cruise control an, schon hält der A6 Avant das gewünschte Tempo und bremst beziehungsweise beschleunigt entsprechend. Dank Head Up-Display blieb der Blick jederzeit auf der Fahrbahn und mussten anhand der Verkehrszeichenerkennung nicht mal zum Straßenrand wandern: Neben Navigationshinweisen und Tempo wurden auch eventuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Windschutzscheibe projiziert. Große Klasse war auch das Umfeldbeobachtungssystem mit vier unauffällig um den Audi A6 3.0 TDI herum platzierten Kameras, die beim Zurücksetzten den Wagen aus der Vogelperspektive im zusammengesetzte Rundumbild zeigten. Kaum zu glauben, was man sonst so alles übersieht – und es nicht einmal bemerkt. Höchst beeindruckend.

 

Der Audi A6 Avant 3.0 TDI gießt sich fleißig ein. Und wenn schon!

Die elektrisch auf- und zuschwingende Kofferraumklappe des Audi Avant begeisterte genauso wie der 565 Liter fassende Gepäckraum dahinter, den das Fixierset mit Balken, Gurten sowie Verzurrösen aufgeräumt hielt. Für Musikgenuss sorgte das Bang&Olufsen-Soundsystem mit 15 Lautsprechern und 1200 Watt Gesamtleistung. Dass wir den Normverbrauch von 6,3 mit 9,5 l/100 km nicht erzielten, schlägt sich nicht negativ aufs Fazit vom Audi A6 Avant Test nieder. Immerhin fuhren wir anders als beim Neuen Europäischen Fahrzyklus mit umfänglichem Gepäck, mehreren Personen – Carpooling schont ja bekanntermaßen die Umwelt – und deutlich schnelleren Autobahnabschnitten.

 

Bilder: ©Arild Eichbaum

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