Aschermittwoch am Sonntag: Die Bestandsaufnahme

Daum selbst war sich des Ausmaßes der Krise, die bereits vor seinem Amtsantritt beim FC herrschte, offenbar nicht bewusst. Die Frage, ob er sich seine Aufgabe in Köln so schwierig vorgestellt habe, musste der Trainer dementsprechend verneinen. Nach der Niederlage gegen Duisburg am 15. Spieltag ging Daum noch verhältnissmäßig milde mit seinen Spielern um, sprach von einer verunsicherten Mannschaft, die nach der katastrophalen Vorstellung zumindest realisiert hätte, dass der Aufstieg durch die Verpflichtung des "Star-Trainers" kein Selbstläufer wird.

Das Spiel gegen Offenbach rang Daum jetzt allerdings eindeutigere Stellungnahmen bezüglich der Qualität seiner Spieler ab. Überfordert seien viele schon bei seinem anspruchsvollem Trainingsprogramm- das ist unmissverstädnlich und bedeutet: Einige, eher viele, sind zu schlecht. Denn es ist ein Unterschied, ob man Spielern Verunsicherung oder Überforderung unterstellt: Verunsicherung birgt zumindest ein ausreichendes Potential, Überforderung nicht.

Die Aussagen der verantwortlichen Meier, Overath und Daum bezüglich der Zielsetzung zeigen zumindest, dass man um die Prekarität der Situation weiß. Nach der Partie in Offenbach sprach man mehr vom Blick nach unten, als von Ambitionen nach oben.

Umso intensiver richtet sich jetzt der Fokus auf Neuverpflichtungen in der Winterpause. Die Kandidaten will ich hier nicht einzeln aufzählen, da es momentan vornehmlich um Sondierung geht.

"Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel" ließ Daum verlauten. Wenn das erste von den folgenden 19 Endspielen gegen Kaiserslautern am kommenden Spieltag verloren geht, dürfte in Köln eine Stimmung herrschen, wie beim Ausfall der Karnevalsfeierlichkeiten.

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