Apple – Die größten Flops in der Firmengeschichte

Apple gehört zu den innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen überhaupt, hat mit iPod, iTunes, iPhone, iPad & Co Technik­geschichte geschrieben. Doch der erfolgs­verwöhnte US-Konzern musste auch einige Nackenschläge hinnehmen, nicht jedes Produkt aus dem Hause mit dem Apfel-Logo war ein Verkaufsschlager.

Hier kommen die übelsten Flops aus der Firmenhistorie von Apple.

Lisa

Technisch war der Personal Computer Lisa, den Steve Jobs nach seiner Tochter benannte und 1983 der Öffentlichkeit vorstellte, der Konkurrenz weit voraus. Er war mit einer grafischen Benutzeroberfläche und einer Maus ausgestattet – und auch das Design passte. Kaufen sollten ihn in erster Linie Geschäftskunden, doch selbst denen war der Preis zu hoch, den Apple für Lisa verlangte: 10.000 Dollar, damals umgerechnet etwa 30.000 D-Mark, sollte der Rechner kosten. Da zudem 1984 der Macintosh auf dem Markt kam, entwickelt sich Lisa zum veritablen Flop. Angeblich ließ Apple 2.700 Modelle des Ladenhüters in der Wüste vergraben, um sie steuerlich absetzen zu können.

Macintosh Portable

Auch der tragbare Macintosh Portable ließ die Mitbewerber in technischer Hinsicht alt aussehen, als er 1989 auf den Markt kam. Den Strom lieferten Blei-Säure-Akkus, wie sie auch in Autobatterien zum Einsatz kommen. Das Notebook hielt damit bis zu zehn Stunden durch, doch die Akkus machten das Gerät auch verdammt schwer. Sieben bis acht Kilo brachte es auf die Waage. Als Verkaufshemmnis erwies sich auch der hohe Preis von 6.500 Dollar – 1991 kam das Aus für den kaum tragbaren Tragbaren.

PowerCD

Anfang der Neunzigerjahre herrschte bei Apple hektische Betriebsamkeit, die Firma stand kurz vor dem Ruin. Der Konzern warf eine Vielzahl von Produkten auf den Markt, darunter den tragbaren CD-Player PowerCD. Er ließ sich an die Stereoanlage und als Foto-CD-Abspielgerät auch an den Fernseher anschließen, fungierte außerdem als CD-ROM-Laufwerk für Mac-Computer. Die dafür nötige Treibersoftware bereitete vielen Macs allerdings Probleme, darüber hinaus hatte sich Apple mal wieder beim Preis vertan. 449 Dollar für den PowerCD, das war den allermeisten Käufern zu viel.

Pippin

Mit der Spielekonsole Pippin, die nicht unter dem Markennamen Apple vertrieben wurde, wollte Apple die Wohnzimmer erobern. Die Kiste sollte mit Internetzugang, E-Mail-Anbindung und einer Vielzahl von spielen punkten, doch die Entwicklung zog sich hin. 1995 war es dann soweit, die Konsole kam auf den Markt – doch da hatten sich bereits Nintendo, Sega und Sony bereit gemacht. Für den vergleichsweise teuren Pippin war kein Platz mehr.

Apple Newton

Mit dem ab 1993 erhältlichen Apple Newton hat der damalige Apple-Chef John Sculley den PDA erfunden, den Personal Digital Assistant. Der Taschencomputer besaß einen Touchscreen samt Stiftbedienung und Handschrifterkennung, war somit eine weitere Innovation aus dem Hause Apple – allerdings eine technisch nicht ausgereifte. Es war vor allem die unausgegorene Schrifterkennung, die die User zur Verzweiflung trieb. Apple hielt sechs lange Jahre an dem PDA-Konzept fest, ohne wirklich erfolgreich zu sein. Das gelang erst Ex-Apple-Angestellten, die die Firma Palm gründeten und den PDA Palm Pilot zum Kassenschlager machten.

Cube

Schick sah er ja aus, der würfelförmige Mac namens Cube, der ab dem Jahr 2000 angeboten wurde. Doch nur mit Design kann selbst ein Unternehmen wie Apple nicht punkten. Der Cube kam zwar ohne Lüfter aus, war aber viel teurer als normale Macs, ließ sich kaum technisch erweitern und verkaufte sich gerade einmal 148.000 Mal. Ein Jahr nach Verkaufsstart wurde der Apple-Würfel wieder eingedampft.

Ping

Seiner Software iTunes, nicht gerade arm an Funktionen, verpasste Apple 2010 die Erweiterung Ping. Dabei handelte es sich um eine Art soziales Netzwerk für Musikliebhaber mit der Möglichkeit, Songlisten anzulegen und zu teilen, Lieder zu empfehlen und sich über News aus der Musikszene zu informieren. Was Apple genau mit Ping bezwecken wollte, außer die Verkäufe über iTunes zu pushen – man weiß es bis heute nicht. Auf jeden Fall war zwei Jahre später Schluss mit Ping.

Apple Maps

Zum Start des iPhones 5 im September 2012 ersetzte Apple Google Maps in der neuen iOS-Version durch einen eigenen Kartendienst – Apple Maps. Der Konzern hatte jahrelang an den Karten gearbeitet, wovon aber wenig zu sehen war. Das Kartenmaterial war ärmer an Details und, noch schlimmer, voller Fehler. Gewellte 3-D-Ansichten, fehlerhaft platzierte Orte, Restaurants und Bahnstationen, peinliche Schreibfehler in Städtenamen – es hagelte Kritik und Spott. Apple-Chef Tim Cook musste sich öffentlich entschuldigen und sprach die Empfehlung aus – welche eine Blamage für Apple – vorerst Karten der Konkurrenz zu verwenden.



Bildnachweis: Thinkstock, 178803315 iStock, gunnar3000

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