Apartheit oder Apartheid?

Wenn der Handelsvertreter, der vom Tür-zu-Tür-Verkauf lebte, früher ausdrücken wollte, dass etwas ganz besonders gut aussah – elegant, weltmännisch, schick, dann benutzte er gerne einmal das Wort „apart“. Die sprachlichen Wurzeln sind zwar die gleichen wie im Falle der Apartheid, da der Weg, den das Wort gegangen ist, jedoch ein anderer war, ist auch die Bedeutung eine gänzlich andere. 

Herkunft beider Begriffe

Beide Wort entstammen dem Frazösischen. Ist dort etwas „à part“, so befindet es sich „auf der Seite“. Was genau man zur Seite legt, ist aber immer eine Frage der Interpretation. Ganz nach dem Motto „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“, geht es vor allem um die Trennung zweier Güteklassen. Im Deutschen hat „apart“ von jeher eine positive Konnotation und bedeutet so viel wie „besonders“, „speziell“. 

Im Niederländischen, aus welchem sich in Südafrika das Afrikaans entwickeln sollte, lag der inhaltliche Schwerpunkt mehr auf dem trennenden Aspekt. Und so führte das Ganze dazu, dass die Rassentrennung in Südafrika unter dem Begriff „Apartheid“ bekannt wurde. Ähnlich dem amerikanischen Begriff der „Segregation“ beinhaltet das Wort „Apartheid“ nicht automatisch, dass die eine Seite als wertvoller empfunden wird, als die andere, oder dass die von einander getrennten Elemente unterschiedlich gut behandelt würden. Letztendlich wurde sowohl in der amerikanischen als auch in der südafrikanischen Geschichte die Rassentrennung jedoch immer dazu benutzt, die schwarze Bevölkerungsgruppe zu unterdrücken. 

Und warum nun endet dieses Wort auf „d“ und nicht auf „t“? Nun, weil es eben aus dem Französischen über das Niederländische ins Afrikaans gewandert ist. Im Deutschen ist „Apartheid“ ein Fremdwort, weshalb die Schreibweise nicht angepasst wird. Und wer möchte schon dass dieses Fremdwort auch in Deutschland eine Bedeutung erhält!

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