Anleitung zum Bier brauen: Rezept, Tipps und Formel für Zuhause

Bier brauen hat Tradition: Die Mesepotamier stellten es schon her, die Römer kannten es, wie Asterix-Leser wissen, als Cervisia, das warm serviert wurde und die Mönche bauten im Mittelalter ihre eigene Formel zum Bier brauen aus. Aus Brauereien kennt man riesige Sudkessel und komplizierte Apparate – die man zuhause so nicht braucht.

Denn die Anleitung zum Bier brauen basiert immer auf dem gleichen Grundprinzip, dass sich auch mit relativ leichten Mitteln als Hobby umsetzen lässt. Für komplette Neulinge bei der Alkoholherstellung im Eigenheim gibt es Bausätze, sogenannte Bierbrau-Kits, mit denen der Einstieg erheblich erleichtert wird.

Wer sich lieber alle Einzelteile selbst bauen möchte, benötigt eine längere Anleitung, die eine sehr genaue Planung und Vorbereitung benötigt. Für den Anfang kommt man mit den Kits aber schnell zum eigenen Bier.

Bier brauen: Was wird benötigt?

  • Wasser
  • Topf
  • 3 Kilogramm flüssiger Malzextrakt
  • 100 Gramm Hopfenaroma (Pellets)
  • Plastikeimer mit Deckel und Absperrhahn als Gärgefäß
  • 10 – 20 Gramm Trockenhefe
  • weiterer Behälter
  • verschließbare Flaschen

 

Bier brauen: So wirds gemacht!

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Gärgefäß bauen

In den Plastikeimer bohrt man auf seiner Seite unten ein Loch, in das ein Absperrhahn mit Konturmutter eingefasst wird. Eine Literangabe an der Außenseite sollte angebracht sein oder werden.

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Wasser

Die Formel zum Bier brauen ist denkbar einfach und beginnt mit dem, was jeder kann: Wasser heiß machen. 5 Liter werden auf 50 Grad erhitzt.

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Malz

Das flüssige Malz wird in das Wasser gegossen, durchgerührt und 5 Minuten gekocht.

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Hopfen

Hopfenaroma muss nicht sein, wenn man flüssigen Malzextrakt verwendet, gibt dem eigenen Bier aber eine weitere Note. 100 Gramm in Pellets werden einfach dazu gegeben, um ein starkes Aroma zu erreichen, entsprechend weniger, wenn man es weniger hopfig mag. Nun lässt man den Topf etwa 20 Minuten lang abkühlen.

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Umfüllen

In das Gärgefäß wird die gleiche Menge kalten Wassers eingefüllt, der abgekühlte Topfinhalt wird hinzugegeben. Alles wird mit weiterem kalten Wasser aufgefüllt bis etwa 20 Liter erreicht sind.

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Entnahme und Verschluss

Etwa 100 Milliliter werden für die Hefe später entnommen und das Gargefäß verschlossen.

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Hefe

Die entnommene Bierwürze darf in ihrem Gefäß nicht wärmer als 25 Grad sein. Hier gibt man nun Trockenhefe hinzu, verrührt sie, verschließt auch dieses Gefäß und wartet eine Stunde.

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Bier anstellen

Die Bierwürze im Gargefäß wird schaumig geschlagen, die vorbereitete Hefe hinzugegeben. Wiederum wird das Gargefäß verschlossen und nun wartet man auf die Gärung.

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Gärung

Die Gärung dauert auch bei einem Bierkit viele Stunden: Die Hefe arbeitet, schäumt und gluckst, während der Zucker zu Alkohol und Kohlendioxid wird. Wenn sich die Hefe am Boden abgesetzt hat, muss man nun dafür sorgen, genügend Kohlendioxid im Bier zu haben.

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Kohlendioxid

Mehr vergärbarer Zucker sorgt auch für mehr Kohlendioxid. Das Rezept hierfür lautet: Zucker (in Gramm) = (Fehlendes CO2 in Gamm pro Liter) x 2 x (Biermenge in Liter). Die errechnete Zuckermenge wird in einen weiteren Behälter mit einem dreiviertel Liter vom Bier vermengt und verschlossen.

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Befüllen

Die verschließbaren Flaschen werden nun mittels eines Schlauchs und des Absperrhahns des Gärgefäßes befüllt. Man muss darauf achten, sie nicht bis oben zu füllen – drei bis fünf Zentimeter sollten im Flaschenhals leer bleiben.

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Hefe aus dem Gärgefäß

Die Hefe, die sich am Boden des Gärgefäßes abgesetzt hat, wird der angesetzten Zucker-Bier-Mischung beigefügt.

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Zucker

Mit einer Spritze wird die Zucker-Bier-Hefe-Mischung gemäß der vorher errechneten Dosierung pro Flasche in die selben gegeben.

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Reifung

Das Bier reift jetzt ein bis zwei Wochen in den Flaschen nach.

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Lagern

Die Bierflaschen müssen nun stehend möglichst kalt, aber nicht frierend bis zu vier Wochen gelagert werden.

Tipps und Hinweise

Jeder darf in Deutschland 200 Liter pro Jahr nicht gewerblich und zuhause brauen, danach schlägt die Biersteuer zu. Dazu muss man sich in jedem Fall beim Hauptzollamt anmelden, wenn man – auch in kleinen Mengen! – selbst Bier brauen will. Eine formlose Nachricht mit Datum genügt. Es kann sein, dass man Auflagen bekommt, wie das Führen eines „Biersteuerbuchs“.

Eine Meinung

  1. Informativer Artikel.Da ich mich selbst mit dem Thema Bier brauen beschäftige bin ich immer daran interessiert, was andere Braukollegen so machen und wissen.

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