Angespielt: „Call of Juarez“ vo Ubisoft

Fühlt Ihr euch in Filmen wie „Der mit dem Wolf tanzt“ zu Hause oder ihr wart schon immer ein verkappter John Wayne, der jedes Wild West Klischee vertritt, dann ist der Kauf von „Call of Juarez“ ein MUST für jeden Western-Fan. Zu denen gehöre ich! Daher habe ich es umso mehr genossen endlich in den Besitz dieses Spiels zu kommen.

In „Call of Juarez“ geht es um die Geschichte des jungen Billy, der eines Tages seine tote Mutter in den Armen hält und dabei von dem Reverend McCall beobachtet wird. Dieser hält Billy natürlich für einen skrupellosen Mörder. Es entwickelt sich eine spannende Verfolgungsjagd durch die Steppen, Minen und Flusstäler des Wilden Westen. Für viel Abwechslung sorgt dabei das hin und her Switchen zwischen den beiden Hauptcharakteren. Habt ihr einen Level mit Billy gerade erfolgreich bestanden, seht ihr im nächsten Einspieler, dass ihr dem Reverend McCall knapp entkommen seid. Umgehend übernehmt ihr die Rolle des schießwütigen Raubeins und verfolgt den unschuldigen Billy.

Das Tauschen zwischen den beiden Protagonisten des Spiels ist auch deswegen spannend, weil die Level-Gestaltung und Aufgabenbereiche völlig unterschiedlich sind. Während ihr mit dem jungen Billy die Levels in Adventure- und James Bond-Manier bestehen müsst, wurde Reverend McCall der Actionteil zugeschrieben. Dieses Spiel vereinigt also dementsprechend verschiedene Stile. Schleichen, Fallen legen, wilde Reiteinlagen, wenig Blut, Peitschszenarios und Adventurefeeling erlebt ihr in erster Linie mit dem Greenhorn Billy, dessen größtes Attribut seine Geschicklichkeit ist.

McCalls Möglichkeiten sind da ein wenig beschränkt. Hauptsächlich macht nichts von dem, was Billy auszeichnet, sondern bedient sich „lediglich“ an seinem Schießeisen-Inventar. Allerdings ist dieses äußerst durchschlagskräftig und sorgt für mordsmäßig viel Spaß beim Spieler. Egal ob mit 2 Revolvern oder einer abgesägten Schrotflinte, der Gegner ist danach nur noch ein Körnchen Staub in der Prärie.

Indessen ist es bei „Call of Juarez“, trotz der Vielzahl und Power der Waffen, ein schweres Unterfangen die Gegner zu eliminieren. Erinnere ich mich an Doom 3, wo die untoten Mutanten immerzu an der selben Stelle auftraten, behäbig wirkten und so leicht auszurechnen waren, weichen die Gegner in Juarez geschickt aus und ballern scharf zurück.

Apropos Ballern: als Spieler habt ihr die Möglichkeit, wie in den beiden Matrix oder Max Payne Teilen, die Slow-Motion im Schussmodus einzuschalten. Gänzlich misslungen ist das bei „Call of Juarez“ zwar nicht, jedoch ist den Machern hiermit auch kein Meilenstein gelungen. Das Aktivieren ist viel zu umständlich und äußerst wackelig, weshalb es keinen wirklichen Vorteil der K.I. gegenüber gibt.

Absolut begeisternd ist die Grafik in „Call of Juarez“. Durch eine geniale Gestaltung der Landschaften und Figuren möchte man am liebsten seine sieben Sachen packen und seine Zelte im wilden Westen aufschlagen. Alleine die Weitsicht in Juarez und die herrlichen Effekte in den Flusstälern sorgen für staunende Gameraugen.

 

Insgesamt gesehen lohnt sich der Kauf von „Call of Juarez“ zu 100%. Den eingefleischten Shootern unter uns dürften die Schleich-Passagen mit Billy zwar ein wenig zu langatmig sein. Ich aber bin der festen Überzeugung, dass dies für viel Abwechslung sorgt und mit einer Menge Spaß verbunden ist. Über die Grafik brauchen wir eh nicht diskutieren und das Manko mit der misslungenen „Slow-Mo“ ist schnell vergessen. Eine Verbesserung würde ich mir allenfalls noch im Multiplayer-Modus wünschen, weil die Map-Auswahl hier doch äußerst dünn ist. Mit einem zusätzlich atmosphärischen Soundtrack untermalt, gehört „Call of Juarez“ ansonsten zu meinen absoluten Favoriten des Shooter-Genres. Zumindest für den Single-Player-Modus. Das steht schon mal fest!

Mehr Infos auf: www.ubisoft.de

 

7 Meinungen

  1. Da stimme ich Ihnen aber voll und ganz zu, denn das ist genau meine Rede. Religionen sind deshalb so gefährlich, weil es immer irgendwelche Machthaber sind und waren, sei es ein politischer Herrscher, eine ganze Partei, der Staat ansich oder die obersten Religionsführer selbst, die zu allen Zeiten es verstanden haben, die Menschen über deren Religionen und deren Treue zum Glauben zu instrumentalisieren, damit diese bereitwillig ohne Fragen zu stellen Kriege und Kämpfe führen, welche dennoch nur zur persönlichen oder wirtschaftlichen Macherweiterung dienen sollen. In dieser Hinsicht sind die Gläubigen leider grauslig dumm oder auch zu ängstlich, sich zu wehren, denn es werden ihnen oft auch mit Angstmachereien große Strafen im Diesseits und im Jenseits in Aussicht gestellt.Wer seinen Verstand benutzt und ein humanes Gewissen hat, ist als Mensch gut genug ausgestattet und braucht keine Religionen, die sein Gewissen spielen wollen. Er denkt und fühlt selbständig, übernimmt selbst für sich Verantwortung und läßt sich da keinesfalls verdrehen und mit hineinziehen!Wenn G.W. Bush wirklich ein gottgläubiger Christ wäre, würde er sich doch wenigstens an Gottes Gebot halten, wenn er schon selbst kein Gewissen hat: Du sollst nicht töten! Er aber bittet öffentlich und tränentriefend seinen Gott, ihm dabei zu helfen, Gottes eigenes Gebot zu brechen, die Absolution für seine Grausamkeiten von vornherein von Gott zu bekommen und auch noch den Sieg des Krieges einzufahren. Das ist PERVERS, das ist teuflische Verführung!!! Und wieder einmal ein gutes Beispiel dafür, dass diese „Vorbilder“ ihre Funktionen mittels der Religion zutiefst weltlich missbrauchen. Sie reden das Gegenteil von dem, was sie tatsächlich selbst tun oder gar vorleben. Bush will die ganze Welt belügen und für dumm verkaufen und er tut so, als wären auch die USA ein Gottesstaat, der auf Kreuzzug geht. Nichts ist so gefährlich wie die menschliche Dummheit oder die Rafinesse, welche diese Dummheit zu gebrauchen weiß. Mir wird wirklich immer mehr Angst, wenn ich sehe, wie wir in Pseudo-Religionskriege hineingezogen werden, die die ganze Welt überziehen können. Ich bin völlig von der Rolle, fühle mich ohnmächtig und bin stinkewütend, und vielleicht verstehen Sie jetzt auch den Hintergrund meiner bisherigen Kommentare. In welchem Jahrtausend leben wir denn eigentlich? Wenn schon mystischer, irrealer Aber-Glaube, und was sind Götter und deren unendlich vielen Sekten denn sonst, dann bitte nur in privaten Interessenvereinen und von freiwilligen Mitgliedsbeiträgen getragen, wie z.B. bei den Sportvereinen auch. Zwischen Tennis und Golf hat es noch nie blutige Sportweltkriege gegeben, obwohl sich die Bälle und die Schläger und die ritualisierten Regeln äußerst unterschiedlich zueinander gestalten. ;-))Über die Gefahr der Religionskriege habe ich hier übrigens auch einen passenden Link anzubieten: http://www.trimondi.de

  2. Übrigens, klicken Sie doch bitte einmal selbst auf den von Ihnen gesetzten link „Zeitzeichen“ (hihi).Vielleicht googelt man besser selbst unter dem Stichwort Zeitzeichen und findet dann sogleich das evangelische Magazin. Mit Klick auf die aktuelle Ausgabe kann man dann im Inhaltsverzeichnis den von Ihnen gemeinten Beitrag finden.

  3. So langsam werden Sie mir ja so richtig sympatisch. Aber ich denke auch, dass der christliche Glaube (nicht Religion) eine kohärente Strategie sein könnte, Werte wie Gewaltfrei, Personwürde, Solidarität zu etablieren. Man hat dann – wissenschaftstheoretisch betrachtet – den Vorteil, dass man ohne ein optimistisches Weltbild auskommt, das permanent falsifiziert wird, wusste auch schon der alte Kant. Was hält die Vernunft davon ab, dass sie die Menschen dauernd dazu antreibt, sich zum eigenen Vorteil die Köppe einzuhauen. Ich treue den Menschen da weniger zu als Sie.Übriegens: Ich habe gerade – anlässlich des Bonhoefferjahres – die religionslose Interpretation des Christentums von Dietrich Bonhoeffer wieder ausgegraben. Ist ja eigentlich ein alter Hut, aber zur Zeit spricht er wieder zu mír. Sehr schön nachzulesen in „Wiederstand und Ergebung“ in den Briefen.Und vielen Dank auch für den Hinweis mit dem Link. Sehr peinlich!Schöne Woche!F.C.

  4. Nein, gar nicht peinlich, nur menschlich *schmunzel*. Ich persönlich weiß nicht einmal, wie man einen Link überhaupt setzt! Aber das ist auch nicht lebensnotwendig. Und es gibt weitaus Schlimmeres, was der Menschheit wirklich peinlich sein müsste und was lebensnotwendig wäre. Darin würde mir Bonhoeffer sicherlich heftig nickend zustimmen. Bewundernswert dieser Bonhoeffer, in der Tat. Der hatte das, was man eben bezeichnenderweise „Zivil“courage nennt, nicht notwendigerweise „Christ“courage. Denn er befand sich ja in einer Widerstandsgruppe, welche ein Attentat auf Hitler ausübte. Das heisst, er war bereit zu töten. Das ist eher unchristlich, so gesehen, denn ein Christ soll ja seine Feinde lieben. Und er ging dafür im KZ in den Tod, wie viele andere auch. Stauffenberg, der sogar persönlich handelte und die Bombe selbst legte, um dem Rad in die Speichen zu fallen, wurde aber z.B. nicht wie Bonhoeffer von der Evangelischen Kirche dem katholischen Papst zur Heiligsprechung vorgeschlagen, weil diese nun heuchlerisch und unverdientermaßen auch wie die Katholiken einen oder zwei Kriegsheilige aus ihren Reihen haben wollte (seht, wie wir Widerstand geleistet haben!). Und Stauffenberg war „nur“ ein sekularer Held, der Heiligkeit nicht würdig. Das ist der Punkt.Es gefällt mir sehr gut, dass Bonhoeffer das ähnlich sah: er wollte garantiert nicht zum Heiligen gemacht werden, das war sogar dem katholischen Papst klar. Bonhoeffer sah die Notwendigkeit, im Hier und Jetzt dieses überflüssige, kleinliche, frömmelnde und verklärte Brimborium aufzubrechen, das die Leute aus den Kirchen treibt, weil es nicht mehr überzeugen kann.Er wünschte sich aufgeklärte, mündige Christen, die sich nicht ängstlich hinter Ritualen verstecken und warten, bis alles vorbei ist, sonder solche, die Christentum als Herausforderung zum wertvollen „Mensch“-Sein verstehen. Sicherlich war ihm daher eine Kirche zuwider, die ihren Einfluß nicht nutzt, um einen Sturm von öffentlich sichtbarem Widerstand zu entfachen.Jetzt könnte man meinen, ich würde mir selbst widersprechen, denn einerseits beklage ich den (falschen) vorbildhaften Einfluss der Religionen auf die Gläubigen (Krieg im Namen des hauseigenen Gottes führen, oder Stillhalten gegenüber faschistischen Regimen und einen Pakt mit ihnen schließen, oder den Abwurf der Atombombe mit Weihwasser absegnen), andererseits hätte ich mir den kirchlichen Einfluss auf die Gläubigen im Widerstand gegen Volksverderber, Massen- und Rassenmörder gewünscht. Aber Bonhoeffer ging es wohl genau so. Er musste eine eigene „Bekennende Kirche“ gründen, weil er sehr enttäuscht war von den sogenannten Christen und Kirchen, die in den Gottesgebäuden deutlich gegen die Juden und für Hitler Stimmung machten. Er nahm die Schuld jedes Individuums und gleichzeitig die Schuld der ganzen Kirchen auf sich. Er, der Unschuldige, er der tiefgläubige Christ und Mensch, begibt sich hier ganz in die Nachfolge Christi. Sein stellvertretendes, schriftliches Schuldbekenntnis hätte die Kirchen zutiefst beschämen müssen. Diese aber haben sich niemals öffentlich entschuldigt. Kirchen als Wirtschaftsorganisationen und Machtansprüchler sowie Religion per se vom eigentlichen Glauben und Handeln nach Christi Denkweisen zu differenzieren, ja damit könnte ich mich arrangieren. Zumindest insofern die Haltung Christi, der ja auch ein Reformator der alten, oft menschenverachtenden Glaubeninhalte im Namen der alten Religion war, als couragiertes, mündiges Menschsein verstanden wird, das grundsätzlich den Menschen und der Menschlichkeit als solcher nützt und nicht oberflächlich „der Religion“ als solcher. Der Sabbat ist für den Menschen da, sagte Jesus, nicht der Mensch für den Sabbat und seine knechtenden Gebote und unmenschlichen Verbote, z.B. am Sabbat zu heilen, worin man ihm ja schließlich seine Menschlichkeit geradezu vorwarf! Als Mutter zweier inzwischen sogenannter „erwachsener“ Söhne, habe ich diese einfach nur zur Menschlichkeit und deren Werte erzogen, nicht zur Unterwerfung unter irgendeine Religion. Und sie sind freie, selbständig denkende, zivilcouragiert handlungsfähige, wertvolle und wertetragende Jungs geworden.Was glauben Sie, wie hätte der KZ-Häftling Bonhoeffer heutzutage zum Beispiel auf den „Christen“ George Bush und seine Gefangenenlager reagiert? Wäre Bush für ihn ein Christ gewesen, der berechtigt dem Rad der islamischen Welt in die Speichen greift, um die Welt vor Diktatoren und Unfreiheit zu befreien. Hätte er sich identifiziert? Oder wäre er seinerseits George Bush in die Speichen gefallen? Von den Kirchen ist ja wieder einmal kein deutlicher Einspruch gegen die Kriegstreibereien zu erwarten, geht es doch wieder einmal nur um die Erhaltung und Erweiterung der eigenen Religion und deren Machtanspruch in der ganzen Welt.

  5. Übrigens, hier noch eine leicht ironische Bemerkung: das mit den Sportweltkriegen könnte mit Hilfe der Religionen doch noch klappen! Hurra!! Ins Berliner Olympiastadion wird zur Zeit von der Evang.Kirche (EKBÖ) und dem Erzbistum Berlin eine Designerkapelle eingebaut, Vertragszeit vorerst 11 Jahre, rechtzeitig noch zur Weltmeisterschaft, (dpa-Meldung wörtlich:) „damit die Fans um göttlichen Beistand für ihre Mannschaft bitten können“. Haha, die Geheimwaffe! Wenn es nicht tatsächlich wahr wäre, wäre’s so wundervoll lächerlich. Dann schießen also nur die christlichen Spieler aller Nationen die Tore, Halleluja! Diese ‚kohärente Strategie‘ muss einfach funktionieren, sonst wäre das Beten im Stadion ja ein rechter unnützer Schmarren! Und der Iran kann gleich zu Hause bleiben. Oder er wird ganz schön sauer wegen dieser provokanten Übervorteilung der Christen. Vielleicht geht es ja doch noch unblutig ab, wenn man noch flugs eine Mini-Moschee mit einbaut. Aber bitte nicht auf Platzkosten der anderen stillen Örtchen. Man kann nur hoffen, dass sich Christengott da nicht total verarscht fühlt und sich für diesen Missbrauch seines erwarteten Eingreifens gehörig rächt!! Für so einen blasphemischen Scheiß ist Jesus bestimmt nicht am Kreuz verendet.

  6. Im Gegensatz zu Sowieso kann ich Ihnen leider nicht voll und ganz zustimmen. Denn im Wesentlich kolportieren Sie in Ihrem Beitrag Vorurteile, die nicht stimmen: G.W. Bush führte noch nie (!) Kriege im Namen des Christentums. Wenn Sie aber Ihre religiösen Gefühle verletzt sehen, weil ein christlicher Politiker auch Kriegseinsätze befehlen muss, dann ist das eher ein Problem Ihrer Religiosität und nicht der von G.W. Bush.Bushs Religiosität ist bestimmt nicht meine. Aber als Lutheraner glaube ich, dass auch Schwärmertum dem Christentum keinen Dienst erweist.Es würde mich freuen, wenn wir uns in Deutschland mehr Gedanken machen würden, welche Gefahr von einem radikalen Antisemiten wie dem iranischen Präsidenten ausgehen, stärker die Problematik eines Einsatzes von europäischen Truppen im Kongo diskutieren oder auch uns Fragen, wie man genau mit den Rückschritten in der Demokratie Russlands umgeht. Ich glaube nicht, dass ich G.W. Bush gewählt hätte, wäre ich Amerikaner. Doch glaube ich, dass die Anti-Bush-Bewegung verkennt, dass sie genau das macht, was sie dem Präsidenten vorwirft: In einfachen schwarz-weiß Kategorien in gut und böse einzuteilen und damit ihren Kreuzzug gegen den US-Präsidenten zu begründen.

  7. In den US Foren ziehen sie ja gewaltig über das Ding her, verstehe ich allerdings gar nicht, ich bin sofort verliebt gewesen, alleine die Sprachausgabe im original Südstaaten Babbel finde ich supergeil 🙂

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