Alles, was wir geben mussten (Never let me go): Buchverfilmung mit Keira Knightley

Das Internat Hailsham ist nicht was es scheint in „Alles, was wir geben mussten“: Während die Schülerinnen und Schüler auf den ersten Blick dem Ideal englischer Privatschulen entsprechen, befindet sich dahinter eine erschreckende Wahrheit. Denn sie sind allesamt Klone, die nur zu dem Zweck erschaffen wurden, um ihren menschlichen Originalen als Organspender zu dienen. So auch Kathy, Ruth und Tommy, deren drei Lebensphasen in diesem Drama beobachtet werden.

Alles, was wir geben mussten: Buchverfilmung mit Keira Knightley

Nach der Schulzeit kommen die Klone in Wohngemeinschaften in den sogenannten Cottages. Kathy (Carey Mulligan), Ruth (Keira Knightely) und Tommy (Andrew Garfield, demnächst in „Spider-Man 4“) machen hier erste Erfahrungen mit der Außenwelt und mit ihren eigenen Gefühlen. Sie glauben, dass sie für einige Jahre von ihrem Spenderdienst entlassen werden, wenn sie beweisen können, dass sie in der Lage sind, wirkliche Liebe zu empfinden.

Mark Romanek, Regisseur von „One Hour Photo“, hat sich mit Musikvideos für die Nine Inch Nails, Madonna und Michael Jackson einen Namen gemacht – mit dem Video für „Hurt“ von Johnny Cash hat er bereits eine Handschrift entwickelt, die auch in „Alles, was wir geben mussten“ entdeckt werden kann und für die gleichzeitig mysteriöse, ergreifende und dunkle Atmosphäre in der Buchverfilmung perfekt scheint.

Never let me go nach dem Roman von Kazuo Ishiguro

Im selben Jahr in dem der Roman von Kazuo Ishiguro („Was vom Tage übrig blieb“) veröffentlicht wurde, erschien übrigens auch „The Island“ von Michael Bay, in dem ebenfalls Klone als potentielle Organspender gezüchtet werden. Waren hier die Science Fiction Anleihen deutlicher und gewaltiger, entschieden sich sowohl der Autor als auch der Regisseur von „Alles, was wir geben mussten“ dafür, das Klonprogramm letztlich nur als Prämisse zu nehmen. Tatsächlich geht es um die Dynamik des Trios und ihre Versuche, in der kurzen Zeit, die ihnen zur Verfügung steht, die Wahrheit und die Geheimnisse des Lebens zu entschlüsseln.

Rezension von „Alles, was wir geben mussten“

Unsere Redakteurin Stefanie Korff hat den Film für uns gesehen und berichtet: „Alles, was wir geben mussten“ ist ein einfühlsames Drama, welches zum Nachdenken anregt. Regisseur Mark Romanek wagt sich an eine Bestseller-Verfilmung heran und überzeugt vor allem mit der erstklassigen Besetzung. Die Wahl der talentierten Jungschauspieler lässt den Film glänzen. Das Ergebnis ist gelungen, die Romanvorlage geschickt und ergreifend umgesetzt. Die Geschichte dahinter ist schwer und aufwühlend. Das Thema löst beim Zuschauer eine unaufhaltsame Bedrückung aus.

Der Film, der zwischen den Genres melancholischer Liebesfilm und hintergründiges Gesellschaftspanorama pendelt, wirkt seltsam zeitlos. Doch trotz der horrorfilmähnlichen Thematik und der fortschreitenden Auswegslosigkeit und Grausamkeit, der sich die Protagonisten ausliefern müssen, hat „Alles, was wir geben mussten“ etwas unendlich Sanftes und Zärtliches, wodurch der Film ohne jeden Zweifel unter die Haut geht.

„Alles, was wir geben mussten“ fand in den USA nur eine überschaubare Veröffentlichung, in Deutschland startet das Science-Fiction-Drama am 31. März 2011.

Alles, was wir geben mussten
(Never let me go)
Regie: Mark Romanek
Drehbuch: Alex Garland
Buchvorlage: Kazuo Ishiguro
Mit: Keira Knightley, Carey Mulligan, Andrew Garfield, Sally Hawkins
Musik: Rachel Portman
Studio: DNA Films, Film4, Fox Searchlight Pictures
Verleih: Fox Searchlight Pictures, 20th Century Fox
Kinostart: 31.03.2011

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