Ajax13 zeigt Web2.0

Ajax13 heißt sein derzeitiges Unternehmen. Wie man schon anhand des Namens vermuten kann, entwickelt Ajax13 Ajax-Anwendungen. Bereit stehen bereits Applets zur Textverarbeitung, zur Tabellenkalkulation, zur Grafikbearbeitung (SVG), zur Präsentationserstellung, sowie zum Mucke-Lauschen (in Kooperation mit mp3.com).

Alle Anwendungen, mit Ausnahme von ajaxTunes, welches lediglich zur Unterhaltung des Arbeitenden dient, können Microsofts Office-Formate lesen und schreiben. Weiterhin werden die OO-Formate unterstützt. Wie Sie anhand des Screenshots sehen können, orientiert sich die Optik des Produkts ajaxWrite, welches ich hier einmal stellvertretend für die anderen Bestandteile der Suite betrachten möchte, eindeutig an Word. Erstaunlich, wie schnell die Oberfläche geladen ist und wie gut und zuverlässig sie – zumindest im Firefox – funktioniert.

Google könnte sich hier mit ihrem optisch kastrierten Writely einiges abschauen. Nicht nur hinsichtlich der Optik, sondern auch hinsichtlich des Featureset. So kann ajaxWrite tatsächlich Worddokumente mit allen darin befindlichen Elementen, wie Grafiken und Tabellen nahezu fehlerfrei übernehmen. Davon kann man bei docs.google.com nur träumen.

Was ajaxWrite von docs.google.com und anderen Web2.0-Textverarbeitungen unterscheidet, ist seine fehlende Kollaborationsorientierung. Man kann Dateien von der eigenen Festplatte öffnen und bearbeiten. Dann kann man sie wieder speichern. Alles aber nur auf der eigenen Festplatte. Anders als Google bietet ajaxWrite keine Online-Speichermöglichkeit, was die Sinnhaftigkeit einer solchen Lösung für mich nicht mehr erkennen lässt. Wenn ich ohnehin nur Offline-Dokumente bearbeiten kann, warum sollte ich mich dann für ajaxWrite entscheiden? Da nähme ich doch lieber Open Office, wenn es mir um Gratis-Lösungen ginge und hätte ein Featureset zur Verfügung, das keine Wünsche mehr offen lässt.

Einhergehend mit der Reduzierung auf die Dokumente der eigenen Festplatte kann ajaxWrite logischerweise auch keine Teambearbeitungsfunktionen bieten. Ex-Writely bietet die Möglichkeit, mehrere Bearbeiter zu einem Dokument hinzu zu fügen. Über eine rudimentäre Versionsverwaltung kann dann gemeinsam an einem Text gefeilt werden. Mit ajaxWrite bleibt nur der konventionelle Weg des Bearbeitens und Hin- und Hermailens. Wenig sinnvoll für eine Onlinelösung.

Auch dieser Beitrag ist wieder mit docs.google.com entstanden. Gern hätte ich ajaxWrite dafür genutzt. Bloß, wo hätte ich den Text speichern sollen? Ich bin gerade im Internetcafé…

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